Cooperativa-Film

“Ich hab gedacht, ich bleibe auf der Straße” 

10 Jahre Interkulturelles Frauenhaus* Berlin 

Im Janu­ar 2011 tref­fen sich Frau­en wie­der, die vor 10 Jah­ren im Frau­en­haus Zuflucht gefun­den hat­ten. In der Zwi­schen­zeit haben sie sich alle ein neu­es Leben auf­ge­baut, mit ihren Kin­dern in einer eige­nen Woh­nung und einer Arbeit. Sie haben sich alle aus dem Gewalt- und Abhän­gig­keits­ver­hält­nis von ihrem Ex-Mann befrei­en kön­nen und spre­chen jetzt rück­bli­ckend über ihren lan­gen, schwie­ri­gen Weg.

Die meis­ten Frau­en wuss­ten ursprüng­lich weder, dass es Frau­en­häu­ser gibt, noch wel­che Rech­te sie hat­ten. Sie sahen sich selbst aber auch als eigen­stän­di­ge, selbst­be­wuss­te Frauen.

Trotz aller Wid­rig­kei­ten und ohne zu wis­sen, was sie erwar­tet, haben die Frau­en den Schritt gewagt, sich aus den Gewalt­ver­hält­nis­sen zu befrei­en. „Ich hab gedacht, ich blei­be auf der Stra­ße“ war die Ein­schät­zung von Affoué Kon­an. Gefun­den hat sie ein neu­es zu Hau­se ohne Gewalt, mit pro­fes­sio­nel­ler Unterstützung.

Die inter­kul­tu­rel­le Initia­ti­ve, hat sich auf Frau­en mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund spe­zia­li­siert: die Initia­to­rin­nen gehen davon aus, dass die­se Frau­en vie­le zusätz­li­che sta­tus­be­ding­te Pro­ble­me haben und des­halb inten­si­ve Bera­tung und Unter­stüt­zung benö­ti­gen. Die Mit­ar­bei­te­rin­nen unter­stüt­zen die Frau­en bei den Behör­den in ihrem Bemü­hen um einen eige­nen Auf­ent­halts­sta­tus, eine Arbeits­er­laub­nis, Fort- oder Wei­ter­bil­dun­gen, die Aner­ken­nung ihrer Qua­li­fi­ka­tio­nen aus den Herkunftsländern,…

Zehn Jah­re spä­ter kön­nen auch die Kin­der über ihre dama­li­ge Situa­ti­on sprechen.

Ein Grund­pro­blem, aller die­ser Frau­en ist es, eine aus­rei­chend bezahl­te Arbeit zu fin­den. Als Allein­er­zie­hen­de bekom­men sie oft nicht die Mög­lich­keit zu einer Aus- oder Fort­bil­dung. Mit gering qua­li­fi­zier­ter Arbeit aber, ver­die­nen sie zu wenig, um für sich und die Kin­der sor­gen zu kön­nen. Und des­halb wie­der­um wird ihnen ein gesi­cher­ter Auf­ent­halts­sta­tus ver­wehrt: ein Teufelskreis.

Im Film erzäh­len die­se muti­gen und Mut machen­den Frau­en ihre Geschich­ten. Sie haben viel geschafft und enga­gie­ren sich hart­nä­ckig für ein eigen­stän­di­ges, siche­res und gutes Leben für sich und ihre Kinder.

Der Film ist unter­teilt in Kapi­tel:
- Die Geschich­ten der Frau­en
- Die Kin­der
- Die Inter­kul­tu­rel­le Initia­ti­ve e.V.
- Wie geht es weiter?

Film bestellen: über die die interkulturelle Initiative

www.interkulturelle-initiative.de

61 min., Regie Anne Fri­si­us, Kame­ra Ute Freund, Musik Mol­ly G

* Ein Frau­en­haus bie­tet vor­über­ge­hend eine geschütz­te Unter­kunft an, für Frau­en, die für sich und ihre Kin­der eine Zuflucht vor dem gewalt­tä­ti­gen Ehe­mann oder Part­ner benö­ti­gen. Die inter­kul­tu­rel­le Initia­ti­ve e.V. betreibt ein Frau­en­haus, ein Wohn­pro­jekt und eine Bera­tungs­stel­le; sie wird von der Ber­li­ner Senats­ver­wal­tung für Wirt­schaft, Tech­no­lo­gie und Frau­en gefördert.

** Alle Namen der ehe­ma­li­gen Bewohner_innen wur­den zu ihrem Schutz geändert.