Anne Frisius
Ich mache gesellschaftskritische Dokumentarfilme für Initiativen, Gruppen oder Projekte zu Themen, wie Rassismus, Feminismus und solidarische Ökonomie. Die Filme sollen Diskussionen anregen, erleichtern und voranbringen. Es kommen Expert*innen in eigener Sache zu Wort. Missstände werden intersektional ausgelotet und Perspektiven gesucht. (Intersektionalität meint mehrdimensionale Diskriminierungsformen, die miteinander verschränkt sind. Z.B. eine Schwarze Frau mit schlechtem Job trifft auf Rassismus, Sexismus und Klassimus.)
Die Filme entstehen aus der konkreten Auseinandersetzung vor Ort, also dort, wo Menschen sich verantwortlich fühlen und sich engagieren für eine bessere, gerechtere, solidarische Gesellschaft.

Foto: Jasemin Alt
Ich habe Politik, Psychologie und Filmwissenschaft studiert und mit Magistra Artium zum Thema Rassismus und Sexismus im Spielfilm abgeschlossen.
Berufsbegleitend habe ich die Masterschool Dokumentarfilm in Münster besucht und Journalismus an der freien Journalistenschule Berlin studiert. Am meisten gelernt habe ich durch die Erfahrungen beim konkreten Filmemachen. Filme mache ich seit 1995.
Zunächst im FrauenLesbenFilmCollectif in Berlin (1997 gegr.). In wechselnder Besetzung drehten wir 9 Jahre lang Videos zu der Entrechtung von migrierten Frauen / FLINT (Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre und trans Personen – die wegen ihrer geschlechtlichen Identität patriarchal diskriminiert werden). Die Filme erreichten ein breites Publikum im deutschsprachigen Raum und wurden auch u.a. in Spanien, Griechenland, Brasilien, Mexico, Japan, Peru, USA, Philippinen, Korea gezeigt.
2005 habe ich mich als Filmemacherin selbstständig gemacht. In 25 Jahren habe ich ca. 30 Filme realisiert, meine Themenschwerpunkte sind Menschen ohne Papiere, Gewalt gegen Frauen* / FLINT und Queere Personen, Rassistische Strukturen und Gegenstrategien, Stadtteilauseinandersetzungen, Care (Pflege) Politik und andere feministische Diskussionen.
Neben Auftragsarbeiten und Filmen, die von Stiftungen finanziert werden, ist Filmen auch Teil meiner politischen Aktivitäten; so habe ich Together-we-are-Bremen filmisch begleitet und dokumentiert oder Aktivist*innen von Queeraspora porträtiert und verschiedene politisch aktive Menschen in Bremen in dem Film “Menschen, die die Welt verändern” filmisch dargestellt. Ich arbeite mit an der Plattform voicesofresistance.de.