otras vias — andere wege.
migrantinnen aus südamerika in der sexarbeit
Frauen, trans und inter Personen aus Lateinamerika sprechen über ihre Situation hier in Deutschland. Da viele von ihnen keinen Aufenthaltsstatus haben, bleibt ihnen neben Putzarbeit die Sexarbeit als Erwerbsmöglichkeit.
Während einige lieber einer anderen Arbeit nachgingen, sind andere zufrieden mit der Arbeit. Sie wünschen sich aber andere Arbeits- (und Lebens-) Bedingungen — frei von der Angst vor Kontrollen und vor Denunziation durch ArbeitgeberInnen, Ehemännern oder Freiern. Sie sprechen von ihren Erfahrungen mit den Freiern, mit der Polizei und mit den Ausländerbehörden. Sie diskutieren über ihre Arbeit, über die Rechtlosigkeit und über Möglichkeiten, der Repression und der Diskriminierung zu widerstehen.
siehe auch: las otras
Dieses Dokumentarvideo entstand in Zusammenarbeit mit Mucolade (Mujeres contra la deportación = Frauen gegen Abschiebung). Mucolade ist eine Gruppe spanisch sprechender Frauen, die präventive Arbeit leistet, um zu verhindern, dass migrierte Frauen, die in der Sexindustrie arbeiten, in Abschiebehaft kommen.
Frauen, Transsexuelle und Transvestis aus Lateinamerika sprechen über ihre Situation hier in Deutschland. Da viele von ihnen keinen Aufenthaltsstatus haben, bleibt ihnen neben Putzarbeit die Sexarbeit als Erwerbsmöglichkeit. Während einige lieber einer anderen Arbeit nachgingen, sind andere zufrieden mit der Arbeit. Sie wünschen sich aber andere Arbeits- (und Lebens-) Bedingungen — frei von der Angst vor Kontrollen und vor Denunziation durch ArbeitgeberInnen, Ehemännern oder Freiern.
Es geht um die Gründe für ihre Migration und um Erlebnisse von Enttäuschung, Angst und Frustration — aber auch um ihre Ziele, Wünsche und Erfolge. Sie sprechen von ihren Erfahrungen mit den Freiern, mit der Polizei und mit den Ausländerbehörden. Sie diskutieren über ihre Arbeit, über die Rechtlosigkeit und über Möglichkeiten, der Repression und der Diskriminierung zu widerstehen.
Sexarbeiterinnen aus “otras vías” im Interview mit Radio fsk St. Pauli, am 24.02.02
G: Es ist wichtig zu erzählen, wie Illegale leben, die in der Sexindustrie arbeiten, damit viele
Menschen erfahren, was sie einfach nicht wissen.
M: Die meisten Leute haben ein falsches Bild. Sie glauben, wir werden benutzt,
Menschenhandel…, wir seien arme misshandelte Opfer — und das stimmt nicht. Wir arbeiten weil wir das Geld brauchen, wegen der wirtschaftlichen Situation in unseren Ländern, vor allem die Südamerikanerinnen, die Latinas, die Kolumbianerinnen. Wir kommen, um eine bessere Zukunft zu suchen, auch für unsere Familien. Weil man sich dort in der Familie mehr gegenseitig hilft. Wir kommen fast alle aus armen Familien. Die, die die Gelegenheit hatten zu studieren, mussten viel Energie darein stecken…
Durch den Film erfahren viele Leute, wie unser Leben ist. Wie ich schon sagte, die meisten Leute haben falsche Vorstellungen; dass wir das letzte sind, dass wir Opfer sind, Frauen ohne Kultur…
R: Die Leute sagen, wir arbeiten für Zuhälter, das stimmt aber nicht. Wir kommen auf eigene Verantwortung und wollen eine bessere Zukunft für unsere Familie. Wir kommen, wie alle, aus allen Teilen der Welt.
M: Wir Huren sind kosmopolitisch.
2002
FrauenLesbenFilmCollectif, Berlin in Zusammenarbeit mit Mucolade, 56 min., span. mit dt.Ut.