- Flüchtlingssolidarität in Dresden und Umgebung (2019, 16 min.)
- “Die Solidarität untereinander: das gibt mir Kraft!” Frauenprojekte und die Arbeit mit geflüchteten Frauen (2020, 17 min.)
- Neue Nachbar*innen. Von der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete zur eigenen Wohnung (2019, 17 min.)
- “Wenn wir auf die Regierung warten, wird nichts passieren.” Aktivismus von Geflüchteten in Hamburg (2019, 16 min.)
- “Der Staat schafft ein Prekaritätsproblem.” Restriktive Asylpolitik erschwert die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten (2019, 14 min.)
Flüchtlingspolitische Initiativen als Orte aktiver Bürgerschaft, kollektiver Konfliktaushandlung und demokratischen Lernens (Dt. 2019 / 2020) 5 Filme
Als Reaktion auf den Flüchtlingszuzug, die temporäre Überlastung staatlicher Infrastrukturen und zum Teil in expliziter Abgrenzung zu rassistischen Übergriffen und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit kam es 2015 in Deutschland zu einer Welle der Hilfe durch zivilgesellschaftliche Organisationen, aber auch durch bisher kaum Engagierte. Bestehende gesellschaftliche Konflikte in Deutschland verschärfen sich.
An der Universität Kassel, der Universität Osnabrück und der Eberhard Karls Universität Tübingen wird im Verbundprojekt vor diesem Hintergrund untersucht, wie sich Demokratie im Zuge der so genannten „Willkommenskultur“ verändert hat.
Dr. Sunny Omwenyeke über die deutsche “Willkommenskultur für Flüchtlinge”
Im Mittelpunkt stehen dabei drei Forschungsfragen: Tragen flüchtlingspolitische Initiativen durch ihre internen sozialen Formen zu einer inkludierenden demokratischen Willensbildung und Artikulation bei? Wie entwickeln oder verändern sich im Handeln der Initiativen demokratische Einstellungen und politische Subjektivitäten? Geht von ihnen ein demokratisierender Impuls für etablierte Entscheidungsfindungsstrukturen aus?
Die Filme sind im Rahmen des durch das BMBF geförderten Verbundprojekts „Willkommenskultur und Demokratie in Deutschland. Flüchtlingspolitische Initiativen als Orte aktiver Bürgerschaft, kollektiver Konfliktaushandlung und demokratischen Lernens“ entwickelt worden
Der Film portraitiert Frauenprojekte, die geflüchtete Frauen* und deren Kinder unterstützen. Mitarbeiterinnen von autonomen Frauenhäusern, einer Frauenberatungsstelle und Frauen*gruppen in Osnabrück und Kassel setzen dem Sexismus, dem geflüchtete Frauen in Zusammenhang mit Migrationspolitiken auf besondere Weise ausgesetzt sind, eine feministische Praxis entgegen. In ihrer Arbeit spielt eine zentrale Rolle, dass Frauen* Entscheidungen über ihr Leben selbst treffen und ihre Stärke zeigen können. Durch Gemeinschaft, Solidarität und Vernetzung empowern sich die Frauen* in den Projekten.
Die Teilhabe Geflüchteter an der Gesellschaft ist durch die mangelhafte Wohnraumversorgung gefährdet. In vielen Unterkünften für Geflüchtete sind Enge, wenig Privatsphäre und damit verbunden auch ein hoher Lärmpegel an der Tagesordnung. Eingeschränkte Möglichkeiten sich selbst Essen zuzubereiten, fehlender Wohnraum und infolgedessen überlegte Zimmer und Wohnungen, willkürliche Zimmerbelegungen aufgrund derer einander unbekannte Menschen gemeinsam auf wenigen Quadratmetern leben, tragen zu einem hohen Stresslevel bei. Queere Geflüchtete leiden zusätzlich unter Diskriminierung und Gewalt — auch durch andere Geflüchteten.
In diesem Dokumentarfilm spricht die Filmemacherin Anne Frisius mit Geflüchteten, Beratungsstellen, (ehemaligen) Mitarbeiter*innen aus Unterkünften für Geflüchtete und freiwillig Engagierten in Hamburg, Kassel und Tübingen über ihre Arbeit und Erfahrungen.
Anne Frisius porträtiert unter anderem das Wohnprojekt „Neue Nachbarn“ in Tübingen. Dieses stellt ein Beispiel für gelungenes Zusammenwohnen dar, bei strukturellen Problemen auf der Verwaltungsebene. Die Wohnungskoordination in Kassel ist äusserst erfolgreich bei der Vermittlung von Wohnungen für Geflüchtete.
يقوم الفيلم بتناول عدة مشاريع نسائية في ألمانيا التي تقوم بتقديم الدعم للاجئات وأطفالهن. وقد ذكر موظفو مراكز المَآوِي المستقلة الخاصة بالسيدات ، مركز استشارات المرأة والمجموعات النسائية في أوسنابروك وكاسل عن كيفية مواجهتهم للتحيز الجنسي الذي تتعرض له اللاجئات بشكل خاص في اطار سياسات الهجرة باستخدام مبدأ مناصرة الاعمال النسائية. يتمثل أحد الأدوار الرئيسية في عمل المشاريع في دعم قدرة المرأة على اتخاذ قرارات بشأن حياتها بشكل مستقل و العمل علي إظهار نقاط قوتها. ومن خلال الاتحاد والتضامن والتواصل ستتمكن النساء من تقويه بعضهن البعض.
Flüchtlingssolidarität in Dresden und Umgebung. Willkommenskultur trotz PEGIDA und neonazistischer Gewalt.
PEGIDA und gewaltbereite neonazistische Mobilisierungen (z.B. in Freital oder Heidenau) prägten in den vergangenen Jahren die öffentliche Wahrnehmung der Debatten über Geflüchtete in Dresden und umliegenden Orten. Medial weniger sichtbar war, dass sich in der Region auch eine aktive zivilgesellschaftliche Willkommenskultur für Geflüchtete entwickelte. In ihrem Dokumentarfilm spricht Anne Frisius vor Ort mit Geflüchteten und flüchtlingspolitischen Initiativen über ihre Erfahrungen mit Rassismus, rechten Mobilisierungen und solidarischer Unterstützung im Alltag.
Der politische Aktivismus von Geflüchteten hat in Hamburg in den vergangenen Jahren tiefe Spuren hinterlassen. Lampedusa in Hamburg (https://de-de.facebook.com/lampedusainhamburg/), die Proteste gegen Abschiebungen nach Afghanistan, aber auch öffentlich weniger sichtbare selbstorganisierte Räume der Begegnung und des Empowerments z.B. das MUT Projekt von DaMigra (https://www.damigra.de/projekte/mut-projekt/ueber-das-projekt/) trug dazu bei, alltägliche Probleme von Geflüchteten öffentlich zu machen. In ihrem Dokumentarfilm spricht Anne Frisius mit Aktiven über ihre Erfahrungen in den letzten Jahren. Alltägliche Diskriminierung, Frustration und Ohnmacht kommen dabei ebenso zur Sprache wie Erfolge der Bewegungen. Selbstorganisierte Flüchtlingsproteste, so wird deutlich, machen nicht nur auf die prekäre Situation von Geflüchteten aufmerksam, sondern verweisen auf grundlegende Probleme von Demokratie und Grenzen sozialer Teilhabe (z.B. bei Wohnungs- oder Arbeitslosigkeit).
Sprachliche Schwierigkeiten, fehlende Qualifikationsnachweise und eine restriktive staatliche Politik erschweren die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten. Geflüchtete sind in der Folge besonders gefährdet, im Rahmen der Arbeit ausgebeutet zu werden (z.B. da Löhne einbehalten, Urlaubsansprüche nicht abgegolten oder Überstunden nicht bezahlt werden). Beratungsstellen, ehrenamtlich Engagierte und solidarische Netzwerke unter Geflüchteten ermöglichen es dennoch, dass der Prozess der Arbeitsmarktintegration in vielen Fällen relativ reibungslos abläuft. In ihrem Dokumentarfilm spricht Anne Frisius mit Geflüchteten, Ehrenamtlichen und Beratern in Stuttgart und Tübingen über ihre Erfahrungen.
Über aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema Arbeitsmarktintegration informiert das Verbundprojekt auf einem Blog (www.tinyurl.com/y48x5w4g).
A research project into how democracy has changed in the course of the so-called “Welcome Culture”, 17 min., Kassel/Osnabrück 2020
The 5th film in this series portrays women’s projects that support refugee women* and their children. Staff members of autonomous women’s shelters, a counseling center for women and women*’s groups in Kassel and Osnabrück embrace a feminist practice to counteract the sexism to which refugee women* — at the intersection with migration policies — are particularly exposed to. It is central to their work that women* can show their strength and make their own decisions about their lives. Through community, solidarity, and networking, the women* in the projects empower themselves. (welcome-democracy.de)